Seit 73 Tagen ist Tim Jonatzke als Rektor an der Rheinauschule tätig, wie Schulrätin Hannelore Weinbrecht bei der offiziellen Amtseinführung vorrechnete, die am Mittwoch im Vereinssaal der Rheinauhalle stattfand. Man habe bereits vor den Sommerferien die „offene freundliche Art“ des neuen Schulleiters kennenlernen dürfen, freute sich Erika Wippert, die als Vertreterin des Kollegiums die Gäste der Feierstunde begrüßte, darunter auch Jonatzkes Vorgänger Joachim Aurich, der im Juli in den Ruhestand verabschiedet worden war.
Mit dem Werdegang des neuen Rektors machte Schulrätin Weinbrecht bekannt. Jonatzke begann sein Studium 1993 an der Pädagogischen Hochschule (PH) in Karlsruhe mit den Fächer Musik, Geschichte und Geographie. Er schloss es nach einem Referendariat in Kraichtal im Jahr 2000 mit Auszeichnung ab. Sieben Jahre lange unterrichtete er anschließend an der Grund- und Hauptschule Reilingen, wo er rasch Verantwortung übernommen habe, wie Weinbrecht hervorhob, zum Beispiel als Mentor, Fachberater oder Präventionslehrer.
Außerdem wurde er in dieser Zeit Ausbildungslehrer an der PH Heidelberg. Im Jahr 2007 kam Jonatzke an die Rheinwaldschule in Elchesheim-Illingen, wo er zwei Jahre später Konrektor wurde. Im Sommer folgte dann der Wechsel nach Au am Rhein. Über seine Bewerbung sei man sehr froh gewesen, betonte Bürgermeister Hartwig Rihm. Dass die Gemeinde nur noch eine Grundschule habe, sei „ein harter Brocken“, zumal man sich vorstellen kann, was Jonatzke in einer Hauptschule hätte bewirken können.
Der neue Rektor bringe gute Voraussetzungen mit, um „in vernünftigem Miteinander“ Dinge anzupacken und neue Wege zu beschreiten, beispielsweise in Hinsicht auf eine Nachmittagsbetreuung. Man wolle den Familien nicht alles abnehmen, sehe aber, dass manche Eltern auf solche Angebote angewiesen seien, fügte Rihm hinzu.
In der Grundschule, so hob Jonatzke später in seiner Dankesrede hervor, würden Einstellung und Haltung der Kinder zur Institution Schule entscheidend geprägt. Eine gute Schulleitung zeichne sich durch Fleiß und Kompetenz aus, sie müsse mit Menschlichkeit und Gefühl agieren und zu gegenseitiger Wertschätzung beitragen. Nach dem Wegfall der Hauptschule hätten sich die Anforderungen geändert, man sei dabei, „ein neues Schulcuriculum auszuarbeiten“. Die Voraussetzungen in der gut ausgestatteten Rheinauschule seien sehr gut, hob Jonatzke hervor.
Rektor Volker Arntz von der Durmersheimer Hardtschule. der im Namen der Schulleiterkollegen des Gemeindeverbandes ein Grußwort sprach, nannte Jonatzke einen Menschen, „der aus dem Rock and Roll kommt“, eine dynamische Person, die dem ständigen Wandel der Schule gewachsen sei. Arntz spielte auf die musikalische Ader Jonatzkes an, die bei der Feier mehrfach zur Geltung kam.
Seit seiner Schulzeit am Helmholtz-Gymnasium in Karlsruhe habe er, wie Schulrätin Weinbrecht bemerkte, immer „Mittel und Wege“ gefunden, um seine Musik-Leidenschaft unter Beweis zu stellen. Von der Elternbeiratsvorsitzenden Gudrun Klein war zu erfahren, dass Jonatzke in Au bereits eine Schulband ins Leben gerufen habe, die sich regen Zulaufs erfreue. Man hoffe auf weitere attraktive Ideen. An musikalische Meriten, die der Rektor mit seinen Aktivitäten an seiner vorherigen Arbeitsstelle in Elchesheim-Illingen errungen hat, wurde in einem Handpuppenspiel erinnert, dass die Lehrerinnen der Rheinauschule aufführten.
Nicht zuletzt kam dieses Faible im ersten Auftritt des Rheinau-Orchestras zur Geltung, dem abschließenden von mehreren Schülerbeiträgen, mit denen die Feier abgerundet wurde. Die Premiere kam blendend an.
(Artikel veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Herrn Heck, BNN/BT)