Zirkus Rheinaulino

Hereinspaziert, hereinspaziert, hallo ihr lieben Leute…

hieß es am Freitag, dem 24.06.2022 beim „Zirkus Rheinaulino“. Nachdem die Schülerinnen und Schüler der Rheinauschule eine Woche lang unter der Anleitung der Trainer Dirk und Norbert von „Mixtura Unica“ aus Freiburg und ihren Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern – Eltern und Lehrerinnen – fleißig geübt hatten, hieß es nun Vorhang auf für eine sensationelle Zirkusshow.

Schon Wochen zuvor liefen die Vorbereitungen für das Zirkusprojekt auf Hochtouren, ehe dies nun in einer zauberhaften Show seinen Höhepunkt fand. Nachdem die über 400 Zuschauerinnen und Zuschauer, umhüllt vom Geruch des Zirkus-Popcorns, über den eigens für sie ausgerollten roten Teppich in Richtung ihrer Sitzplätze flaniert waren, konnte es endlich losgehen. Eine Orientierung, was an diesem Abend denn geboten würde, gab das liebevoll gestaltete Programmheft. Das Eröffnungslied für welches sich alle Schulkinder – pardon, alle Zirkuskünstlerinnen und Zirkuskünstler – auf der Bühne aufgestellt hatten, ließ bereits erahnen, wie spektakulär der Abend werden würde. Und das Publikum wurde nicht enttäuscht – ganz im Gegenteil. Für die Theater-AG des WHGs, die uns an diesem Abend fabelhaft unterstützte, hieß es nun „Licht aus, Musik und Spot an“ für den Start einer fantastischen Show.

Den ersten von insgesamt 10 Programmpunkten bildete die Leiter-Nummer. Viel Kraft und Geschicklichkeit waren gefragt, als es für die in Blaumänner gekleideten Artistinnen und Artisten darum ging, Leitern zu stabilisieren, während ihre Teammitglieder Kunststücke darauf präsentierten. Einigen gelang es schließlich sogar, die Leiter derart auszubalancieren, dass kein Halten nötig war.

Das Staunen über diese Nummer wurde abgelöst von viel Gelächter, für das die Clown-Truppe, die unmittelbar danach ihren ersten von drei Schabernacken anstellte, verantwortlich war. Mit Witz und Charme machten sie die Bühne unsicher.

Richtig cool waren die „Rollers“, die auf ihren Inlinern, Boards und Stunt-Scootern die Bühne unsicher machten. Es ging richtig flott zur Sache, als sie zum einen verschiedene Stunts darboten, zum anderen aber auch regelrecht eine Choreografie „tanzten“.

Magisch ging es mir den Zauberinnen und Zauberern weiter. Nach langen Dikussionen mit dem Zirkusdirektor, der das Zaubern eigentlich für zu gefährlich erachtete, nachdem bereits ein Kind weggezaubert wurde, schafften es die Zauberinnen und Zauberer, ihr Recht auf ihren Auftritt durchzusetzen. Schnell wurde ein Kind aus dem Publikum in eine Kiste gesteckt, welche nun von Schwertern durchlöchert wurde. Doch der Zauberei sei Dank, waren am Ende wieder beide Kinder heile in der Kiste. Wie das möglich war? – Magie!

Keine Magie, sondern ein absoluter Gleichgewichtssinn sowie höchste Konzentration waren für den nächsten Act nötig. Hier wurde auf den verschiedensten Utensilien, wie beispielsweise Ölfässern balanciert. Doch damit nicht genug! Als wäre das Balancieren kaum eine Herausforderung, schwangen die Akrobaten und Akrobatinnen wie nebenbei Tücher, stiegen durch Reifen oder jonglierten.

Anmutig ging es mit der Tuch-Akrobatik weiter. Grazil hangelten sich die Kinder an den Tüchern hoch, präsentierten in der Höhe atemberaubende Kunststücke, um sich dann wieder elegant zum Boden herabzulassen. Hier war Teamgeist gefragt, denn während sich ein Kind nach oben bewegte musste das Tuch von unten her immer wieder neu arrangiert werden.

Nach einer Pause, bei der sich alle Besucher bei Häppchen und Getränken stärken und im Zirkus-Laden stöbern konnten, ging es mit den Raubtieren gefährlich weiter. Die Dompteurin hatte jede Menge zu tun, um die wilde Herde im Griff zu behalten. Doch was waren die Löwen und Tiger mutig! Den Sprung durch den in Flammen gesetzten Reifen meisterten sie bravourös.

Nach einer Woche des Übens begeisterten die Jongleur-Gruppe mit gekonnten Kunststücken zu fetziger Musik das Publikum. Es wurden Bälle jongliert, Pois geschwungen, und Becher geworfen. Damit auch jeder Trick klappte, legten sich die Kinder mächtig ins Zeug und zeigten vollen Einsatz.

Ernst ging es bei den Fakiren zu. Mit strengem Blick marschierten sie auf die Bühne, um dann völlig angst- und scheinbar schmerzfrei über Scherben zu gehen. Auch das Stehen und Liegen auf dem Nagelbrett schien den Jungen und Mädchen nichts anzuhaben. Heiß wurde es, als die Kinder ihre Feuer-Pois schwangen, Feuer in der Hand hielten und Feuer spuckten.

Abgelöst wurden die Fakire von den Piratinnen und Piraten, die als letzter Act die Bühne kaperten. Auf ihren Trapezen sorgten sie mit ihren atemberaubenden, nahezu perfekt organisierten und präsentierten Kunststücken sowie deren temporeicher musikalischer Unterstützung für einen krönenden Abschluss der Zirkusvorstellung und eines fantastischen Abends.

Dieser Meinung war auch das Publikum, das die Mühen und Anstrengungen der vergangenen Tage und die spektakuläre Vorstellung mit einem tosenden Applaus würdigte. Noch unter diesem Beifall begaben sich zügig alle Künstlerinnen und Künstler auf die Bühne, um ihr Abschiedsliedlied zu schmettern. Die abschließenden Dankesworte des Rektors Herrn Jonatzke verdeutlichten, dass ein solches Projekt wie diese Zirkus-Woche nur Hand in Hand mit vielen Helferinnen und Helfern umgesetzt werden kann. Auch an dieser Stelle danken wir noch einmal allen, die uns bereits im Vorfeld bei den Planungen und schließlich in der Projektwoche und am Zirkusabend selbst so tatkräftig unterstützt haben. Ohne Ihr Engagement wäre dies nicht möglich gewesen!